Der Ijen-Vulkan und den Ijen-See: der schönste und giftigste Schwefelsee der Welt

Bei einem Besuch auf Java ist frühes Aufstehen angesagt, nicht wahr?

Und eine Besteigung des Ijen-Vulkans kann da keine Ausnahme sein.

Ein Trekking auf den Kratervulkan Mount Ijen ist eines der größten Abenteuer in Ost-Java. Wollt Ihr es wirklich verpassen, nur weil der Mount Ijen ein bißchen abseits liegt? Tut es nicht, Ihr werdet es für den Rest Eures Lebens bereuen.

Der Ijen-Vulkan wurde vor einigen Jahren berühmt, weil chemische Reaktionen zwischen den Gasen des Vulkans und dem Sauerstoff in der Atmosphäre stattfinden. Diese chemische Reaktion erzeugt blaue Fackeln, die in der Dunkelheit erbärmlich aufblitzen.

Aber auch wenn Ihr bei Eurem Besuch des Mount Ijen nicht Zeuge der berühmten blauen Feuer werdet, ist das Erlebnis mit oder ohne blaue Feuer unbezahlbar.

Nach einer anstrengenden Wanderung durch die Nacht wagt Ihr Euch in das Herz des Ijen Sees, um die himmlische Schönheit des türkisfarbenen, sauren Sees und die zerklüftete Vulkanlandschaft zu genießen.

Zuerst fährt man 1,5 Stunden mit dem Auto völlig im Dunkel, bis man den Aufstiegspunkt des Vulkans erreicht hat. Von hier aus setzt man den Weg in ca. 1,5 Stunden bis zum Aussichtspunkt oben auf der Caldera fort. Der Weg ist sehr steil und Ihr werdet es relativ schnell in den Waden spüren. Allerdings ist das Trekking auch gut für Normalsterbliche machbar. Wie immer kleidet Euch warm, denn oben auf dem Vulkan ist es eisig kalt.

Tragt feste und bequeme Wanderschuhe oder Stiefel mit guter Bodenhaftung du zieht Euch in mehreren Schichten an, da die Temperatur im Laufe des Tages sehr viel schwankt. Eine Stirnlampe oder eine Taschenlampe ist für die Wanderung am frühen Morgen unerlässlich.

Wenn Ihr den Aussichtspunkt erreicht habt, geht die Wanderung weiter, bis Ihr den größten Schwefelsee Javas, den Ijen-See, erreicht.

Die Landschaften rund um den Ijen See sind nicht von dieser Welt. Von der zerklüfteten Vulkanwüste bis zu den dichten Wäldern bietet die Gegend auf Schritt und Tritt atemberaubende Ausblicke. Der Kontrast zwischen dem leuchtend blauen See, den gelben Schwefelablagerungen und dem üppigen Grün ist fesselnd. Und wenn die Sonne über der Vulkanlandschaft aufgeht und die Gegend in warme Farbtöne taucht, entsteht eine magische Atmosphäre, die mehr an die Leinwand eines verrückten Malers als an die Realität erinnert.

Abenteurer, die auf der Suche nach etwas wirklich Außergewöhnlichem sind und Mutter Natur in ihrer vollen Pracht erleben wollen, werden nicht enttäuscht sein.

So schön die Landschaft auch sein mag, so tragisch ist das Schicksal der hier schuftenden Schwefelbergleute. Bergleute mit ungeschützten Gesichtern, die die giftigen Dämpfe und Gase einatmen, schlagen den Schwefel mit Eisenstangen, um ihn zu zerkleinern, packen ihn in die Schilfkörbe und tragen ihn zurück zum Kraterrand hinauf. Das ist menschliche Ausbeutung pur und ein wahrhaft trauriges Spektakel, wenn man sieht, wie dünne Männer, die weniger als 60 Kilo auf die Waage bringen, eine riesige Last auf ihren Schultern tragen müssen, die größer als ihr eigenes Körpergewicht ist. Und das alles für einen miserablen Lohn.  

Unentbehrlich ist das Tragen einer Gesichtsmaske, und selbst damit wird man das Spektakel wahrscheinlich nur ein paar Minuten lang ertragen können, bevor man von hier verschwindet.

Reiseziele, in denen Besuch den Ijen-Vulkan und den Ijen-See möglich ist

Indonesien

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Bromo und Ijen

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