Die Galapagos-Inseln sind seit je her ein Magnet auf Natur- und Tierliebhaber aus der ganzen Welt. Und die Besucher, die ihren Weg zu diesem gefährdeten Ökosystem finden, werden immer mehr.
Als 2004 die boomende Tourismusbranche aus den Fugen der Nachhaltigkeit zu geraten schien und die UNESCO den Titel „Naturschutzerbe“ abzuziehen drohte, beschloss die Regierung in Quito, die Regulierung des Fremdenverkehrs auf Galapagos selbst in die Hand zu nehmen. Im Allgemeinen funktioniert das daraufhin eingeführte Managementsystem ziemlich gut: Es gibt geschützte Gebiete, in denen die zugelassenen Wanderwege kontrolliert werden, es gibt eine verhältnismäßig kleine Anzahl von ausgewiesenen Besucher-Standorten und sensible Standorte werden temporär geschlossen. Momentan stellt die unkontrollierte Zuwanderung vom Festland die größte Gefahr für das fragile Gleichgewicht der Inseln dar. Man schätzt die Anzahl von eingewanderten Ecuadorianern ohne entsprechende Aufenthaltserlaubnis für Galapagos auf ca. 5.000 Menschen. Sie werden von der lukrativen Tourismuswirtschaft angelockt.
Der große Strahl von Touristen pendelt zwischen Santa Cruz und der nahe gelegenen Inselwelt. Hier ziehen sich die Tiere immer mehr vom Pfad ins Inselinnere zurück, offensichtlich erschreckt von der Anzahl der Touristen. Diese Tendenz wurde durch das so genannte Island-Hüpfen verstärkt, das in letzter Zeit an Popularität gewonnen hat. Man übernachtet in Hotels auf einigen oder auf allen vier der bewohnten Inseln auf Galapagos und erkundet von dort die nahe Umgebung im Rahmen von Tagesausflügen. Somit hat sich eine Möglichkeit eröffnet, die
Galapagos-Inseln halbwegs preisgünstig zu besuchen. Das lockt Scharen von Besuchern an, die sich überwiegend im Raum von Puerto Ayora aufhalten. Dementsprechend groß ist der Besucheransturm der nah an Santa Cruz gelegenen Inseln Plaza, Santa Fé, North Seymour und Bartolome.
Dennoch sind die zwei weiteren bewohnten Inseln San Cristobal und Isabela von der dramatische touristischen Entwicklung auf Santa Cruz verschont geblieben. Ein Hotelaufenthalt hier lohnt auf jeden Fall, man gewinnt dadurch die Möglichkeit, Ausflüge in eigener Regie zu unternehmen und Kontakt zu der einheimischen Bevölkerung herzustellen. Der Aufenthalt im Hotel empfiehlt sich insbesondere nach Beendigung einer Kreuzfahrt, um ein paar Entspannungstage einzubauen – oder aber, bevor es auf's Schiff geht. Das hängt letzten Endes von der ausgewählten Kreuzfahrtroute ab.
Tendenziell kann man sagen: Je ferner die angesteuerten Inseln liegen, desto ursprünglicher und unberührter die Fauna.
Plant man einen Besuch der verzauberten Insel, steht man vor zwei grundsätzlichen Fragen: Wie lange soll man unterwegs sein und in welcher Form sollte man reisen?
Unserer Meinung nach ist die Kombination von Kreuzfahrt und Hotel ideal für eine Galapagos-Erfahrung. Die meisten unserer Gäste finden, dass eine Reisedauer von 10 bis 11 Tagen ein ausreichendes Zeitfenster gewährt, um die Inseln im Rahmen einer Kreuzfahrt zu erkunden und um nach deren Ende auf einer der bewohnten Inseln zu entspannen bzw. eine der Inseln zu erkunden. Alle ernsthafte Tierbeobachter sollten von dieser Möglichkeit Gebrauch machen!
Eine qualitativ hochwertige Kreuzfahrt sollte ferner gelegene Inseln, wo das Verhalten der Tiere noch nicht von der Anwesenheit der Menschen beeinflusst wurde, besuchen. Unsere Lieblingsinseln sind Fernandina sowie die westlichen Standorte auf Isabela, Genovesa und Española.
Die meisten Anbieter von Kreuzfahrten unterscheiden zwischen den westlichen und den östlichen Inseln. Lohnende Besucherstandorte befinden sich auf der Westküste von Isabela und Fernandina (westliche Galapagos-Inseln.) Die östlichen Kreuzfahrt-Routen steuern oft Genovesa und Española an (östliche Galapagos-Inseln.) Von zweitrangiger Bedeutung sind die zentral gelegenen Inseln um Santa Cruz, die die höchsten Touristenzahlen verzeichnen.
Am besten entscheidet man sich für eine Kreuzfahrt auf die westlichen Inseln, die vielleicht noch die Insel Española oder Genovesa mit einbezieht (Archipel, Cormorant, Ocean Spray oder Nemo bieten solche überaus interessanten Kreuzfahrten an.)
Wie lange die Kreuzfahrt gehen soll, ist individuell, So eine Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Generell finden die meisten Menschen Kreuzfahrten von vier bis fünf Nächten Dauer ausreichend. Eine kürzere Kreuzfahrt erlaubt noch Pufferzeit, um eine oder zwei Inseln vom Hotel aus zu erkunden, und somit eine Kombination von Kreuzfahrt- und Inselhüpfen zu erleben.
Nicht unterschätzen sollte man den starken Wellengang auf Galapagos. Insbesondere die Monate Juli bis Oktober sind oft unruhig, öfters liegt man die ersten Tage flach. Nicht seefeste Menschen sollten lieber gänzlich von der Teilnahme an einer Kreuzfahrt absehen und sich auf ein Inselhüpfen-Programm konzentrieren.