Tiere in Sumatra
Sumatra der einzige Ort auf der Welt, an dem Tiger, Elefanten, Nashörner und Orang-Utans an einem Ort zusammenkommen.
Orang-Utans sind die meist ersehnten Wildtiere, die hier jeder sehen will, und der berüchtigte Gunung Leuser-Nationalpark ist zweifellos wohl der beste Ort dafür. Ein Trekking durch den Dschungel Sumatras, um Orang-Utans persönlich zu treffen, ist ein unvergleichliches Abenteuer und oft das Highlight eines Besuchs auf der Insel. Aber nicht nur Orang-Utans: Man wird im Park eine Fülle anderer Tiere sehen können, darunter Schweinsschwanzmakaken, Thomas-Languren und Gibbons. Kombiniere das Trekking im Gunung Leuser mit dem Baden von Arbeitselefanten in Tangkahan und so wirst Du die unglaubliche Tierwelt von Sumatra aus nächster Nähe erleben.
Der größte Bestand von Sumatra-Tigern lebt in der Insel größtem Nationalpark, dem Kerinci Seblat National Park, der mit 13.750 km² zweieinhalbmal so groß ist wie Bali. Besucher kommen mit der Hoffnung hierher, einen Blick auf diese extrem seltene und gefährdete Tierart zu erhaschen, aber fast jeder verlässt Kerinci Seblat mit leeren Händen. Wir müssen ganz ehrlich sein: Tiger in freier Wildbahn zu sehen, ist ein fast unmögliches Unterfangen! Dennoch empfehlen wir einen Besuch in Kerinci Seblat allen Abenteurern, die einen weniger bekannten Dschungel Sumatras mit einer unglaublichen Artenvielfalt erkunden möchten und gute Chancen hegen, die anderen weniger bedeutenden (aber nicht weniger interessanten) Tierarten des Parks kennenzulernen, wie z. B. Samar-Hirsche, Muntjacs, Elefanten und Palmzibetkatzen zu beobachten.
Sumatra-Nashörner sind die drittwichtigste Tierart der Insel Sumatra, aber der Verlust des Lebensraums und die extreme Wilderei haben diese Art an den Rand des Aussterbens gebracht. Heute können Touristen nur noch hoffen, Sumatra-Nashörner im Sumatra-Nashorn-Schutzgebiet im Way-Kambas-Nationalpark im Süden von Sumatra zu sehen, dessen Ziel es ist, die Zucht der Rhinos zu fördern.
Hier kann man die Nashörner in Halbgefangenschaft sehen und im Schutzzentrum mit Elefanten interagieren. Das Sumatra-Nashorn ist die kleinste der fünf Nashornarten. Abgesehen von den Nashörnern ist der Way Kambas National Park mit seinem Sumpfwald an der Küste und dem Tieflandregenwald auch ein großartiger Ort für die Vogelbeobachtung. Abenteuerlustige können sich auf Trekkingtouren in den Park begeben und hoffen, Siamangs, die größten Gibbons der Welt, zu sehen. Auch Königskobras, Sambarhirsche und Muntjac-Hirsche können gesichtet werden. Um die Dutzende von Blutegeln, die Deine Füße dabei befallen werden, wirst Du Dich später kümmern. Es ist ein verlorener Kampf!
Versuche sie nicht los zu werden und konzentriere Dich um den Dschungel um Dich herum. Mit den Wunden wirst Du später fertig.
Der vom Aussterben bedrohte Sulawesi-Schopfmakaken ist eine der kleineren Makakenarten mit einer Körpergröße von bis zu 57 cm bei Männchen und 45 cm bei Weibchen. Die Weibchen sind nicht nur kleiner, sondern auch an der extremen Rötung ihres Gesäßes zu erkennen, wenn sie zur Paarung bereit sind. Sie ernähren sich fast ausschließlich vegetarisch und nehmen gelegentlich auch Frösche oder Insekten zu sich. Ihre größten Bedrohungen sind die Jagd für den menschlichen Verzehr und der Verlust ihres Lebensraums für den Anbau von Pflanzen. Sie leben im Urwald von Tangkoko Reservat am Fuße des Berges Dua Saudara in Nord-Sulawesi.
Die Orang-Utans unterscheiden sich von anderen Menschenaffen durch ihr rotbraunes Fell und durch ihren Körperbau, welcher stärker an eine baumbewohnende Lebensweise angepasst ist. Sie kommen ausschließlich auf den südostasiatischen Inseln Borneo und Sumatra vor, wo sie in den tropischen Regenwäldern bis in 1.500 Meter über dem Meeresspiegel oft in der Nähe von Flüssen oder in Sumpfgebieten leben. Orang-Utans leben auf Bäumen und kommen nur selten auf den Boden, was eine Beobachtung im dichten Urwald fast unmöglich macht.
Orang-Utans sind zudem äußerst scheue Einzelgänger, sie treffen sich untereinander nur zur Paarung. Eine dauerhafte Bindung besteht zwischen den Weibchen und ihrem Jungtier. Die Erziehungsdauer ist mit bis zu acht Jahren relativ lang. Als Pflanzenfresser stellen Früchte den weitaus größten Teil ihrer Nahrung dar. Aufgrund der zunehmenden Zerstörung ihres Lebensraumes durch Waldrodung für die Holzgewinnung oder zur Herstellung von Palmöl sind die Orang-Utans in ihren Beständen extrem gefährdet. Auch die Bejagung und der Handel mit Jungtieren tragen einen großen Teil zur Gefährdung bei.
Einigen NGOs ist es in jahrzehntelanger Arbeit gelungen, Auswilderungsstationen in Schutzgebieten und Nationalparks auf Sumatra und im malaysischen und indonesischen Teil von Borneo zu errichten. Hier werden beschlagnahme Jungtiere allmählich auf ein Leben in freier Wildbahn vorbereitet, was allerdings nur zum Teil gelingt. Durch ihre Gewöhnung an den Menschen kehren diese Tiere immer wieder zu den Stationen zurück, um hier angebotenes Obst zu fressen. Mit dem Besuch einer Auswilderungsstation besteht die Möglichkeit, die Orang-Utans zu beobachten. Oftmals krabbeln sie auf den Schoß der Menschen und lassen sich im Gegenzug für angebotenes Obst auch streicheln. Das Sepilok Orang-Utan Rehabilitation Centre im Norden Borneos ist eine dieser Stationen, welche allerdings oft von Touristen überlaufen ist.
Eine Möglichkeit zur Beobachtung wilder Orang-Utans in ihrem natürlichen Lebensraum besteht vom Fluss aus während einer geführten Bootstour. Hier kann den geschickten Kletterern in den 50 Meter hohen Baumkronen beim Turnen zugesehen werden.
Die gellenden Rufe eines Gibbons bleiben lange in Erinnerung. Die Rufe dieses lauten Primaten sind kilometerweit zu hören! Auffallend an den Gibbons sind überdurchschnittlich lange Arme, die es ihnen ermöglichen, akrobatisch und mühelos bis zu 50 Fuß (ca. 15 m) über dem Boden von Baum zu Baum auf der Suche von Früchten, die außer Reichweite für andere Affenarten sind, mühelos zu schwingen. Diese dramatische Form der Fortbewegung wird Brachialbewegung genannt. Man kann Stunden den Gibbons dabei zuzusehen, wie sich in der Baumkrone des Urwalds umherbewegen. Der beste Ort dafür ist zweifellos das Tabin Reservat im Monat Oktober.