Für Bergsteiger, die keine Leistungssportler sind, empfehlen wir die Rongai-Route. Trekkern mit sehr viel Kondition und Ausdauer wird die Lemosho-Route mit einer Annäherung zum Gipfel vom Norden aus begeistern.
Es führen fünf Routen zum Gipfel, von denen nur drei empfehlenswert sind.
Kilimanjaro-Besteigung auf dem Rongai-Trail
Bei einem Start des Trekkings aus dem abgelegenen Nordosten bietet Rongai eine einsame, intime Annäherung zum Berg weit ab der überfüllten Machame-Route. Ein unverfälschtes Gefühl von wahrer Wildnis überkommt den Wanderer insbesondere während der ersten zwei Übernachtungen. Der ferne Nordosten des Kilimandscharo ist auch das regenärmste Gebiet. Der untere Hang ist praktisch schlammfrei, was das Vorankommen erheblich erleichtert.
Es gibt manchmal Einwände, dass Rongai nicht ganz so abwechslungsreich und landschaftlich beeindruckend wie die westlichen Routen sei. Dieser „kleine“ Mangel wird aber mehr als wieder gut gemacht durch die dramatische Lage des Zeltlagers am Mawenzi Tarn in der dritten Nacht.
Wenn Sie auf der Suche nach einem ruhigen Trekking mit den besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Besteigung sind, ist Rongai das Richtige für Sie.
Ein weiterer Reiz der Rongai-Route: Auf dieser Route ist wenig Betrieb.
Bei der herkömmlichen Durchführung der Route innerhalb von fünf bis sechs Nächten wird viel Höhe schnell gewonnen. Es fehlt die besondere Höhen-Akklimatisierung, was dem durchschnittlichen Bergtouristen nicht entgegenkommt.
Unser Trekking-Outfitter vor Ort hat eine eigene Variante der Rongai-Route konzipiert, welche dem Trekker ein höchstes Maß an Akklimatisierung erlaubt. Dieses Trekking hat eine Dauer von sieben Nächten. Technisch ist Rongai die einfachste aller kurzen Routen auf den Kilimanjaro.
Die Standard-Trekkingtouren haben eine Dauer von fünf Nächten. Die von uns empfohlene Sonder-Variante nimmt sieben Nächte in Anspruch.
Ausgangspunkt der Trekkingtour ist der Ort Marangu.
Kilimanjaro-Besteigung auf dem Lemosho-Trail
Lemosho ist eine der vier Bergrouten, die den Gipfel über die westliche Flanke erklimmen. Alle diese vier Routen kommen auf der Shira Plateau zusammen und folgen dem selben Weg bis zum Gipfel Uhuru.
Die südwestliche Vulkanflanke ist auch die regenreichste. Aus diesem Grund bieten alle westlichen Routen während der Regenmonate nicht so günstige Besteigungsbedingungen an. Für Besteigungen, die in der Regenzeit stattfinden sollen, sollte man die technisch einfachere und bei weit nicht so anspruchsvolle Rongai-Route (auf der östlichen Seite) bevorzugen.
Die Lemosho-Route durchquert eine atemberaubende Wald- und Mooslandschaft am Anfang der Tour. Später wird durch das Shira Plateau gewandert, bis man die südlichen Eisflächen des Mount Kibo erreicht.
Während der ersten zwei Tage herrscht regelrecht wenig Betrieb. Beim Zusammenstoßen mit der Machame-Route wird der Trekker jedoch viele andere Besucher auf dem Weg antreffen (in der Hochsaison bis zu 300 Trekker und 900 Begleitteam-Mitglieder, alle auf einer relativ kleinen Fläche!)
Das Gefühl der Wildnis wird beim Zusammentreffen von sogar bis tausend Menschen bei bestimmten, schmalen Passagen vollkommen zunichte gemacht.
Unser Trekking-Outfitter vor Ort hat eine eigene Variante der Lemosho-Route entworfen, bei der man einen eigenen Weg weit ab der Trekker-Massen von Machame läuft. Diese Variante ist nur bei einer Trekkingdauer von Tagen möglich und unsere einzige Empfehlung für Lemosho.
Sämtliche Routen im Südwesten zählen mit zu den schwierigsten Annäherungen an den Kilimanjaro. Es müssen mehrere tiefe Schluchten überwunden werden, was zusätzliche 1000 Höhenmeter zu der zu überwindenden Höhe addiert.
Als Übernachtung vor und nach dem Trekking ziehen wir die qualitativ hochwertigen Lodges in der Nähe von Arusha aufgrund deren gutem Preis-Leistungsverhältnis vor.
Kilimajaro-Besteigung auf dem Machame-Trail
Mit dem nachlassenden Interesse an der Marangu-Route stieg Machame zur Nummer eins der ausgewählten Routen zum Kilimanjaro-Gipfel auf. Die Gründe hierfür sind zweierlei: Der Trail ist sehr leicht zugänglich, die Akklimatisierung ist sehr gut und die Organisation der Treks ist wenig aufwendig, das heißt, Trekkings auf dieser Route können zu einem verhältnismäßig kleinen Preis angeboten werden. In wenigen Jahren etablierte sich Machame als die beliebteste aller Kilimanjaro-Routen und nahm ca. 65 % des Marktanteils ein.
Der Menschenansturm bei dieser Route ist sehr beträchtlich, insbesondere ab Shira, wo vier Routen zusammenfließen. Menschenansammlungen von bis zu 300 Trekkern und 900 Begleitteam-Mitgliedern sind keine Seltenheit. Das Gefühl der Wildnis wird beim Zusammentreffen von sogar bis tausend Menschen bei bestimmten schmalen Passagen vollkommen zu Nichte gemacht.
Außerhalb der Hauptreisezeit bleibt Machame jedoch eine gute Wahl, gerade während der nassen Monaten von April, Mai und November, wenn die Anfahrt zu den Startpunkten der Rongai- und Lemosho-Routen nicht mehr möglich ist.
Ausgangspunkt der Trekkingtour ist der Ort Machame
Kilimanjaro-Besteigung auf dem Marangu-Trail
Bekannt als die "Coca-Cola"-Route: Der Marangu-Trail nähert sich dem Kilimanjaro von Südosten an. Sie ist die älteste und am Besten etablierte Route auf dem Kibo und wird von vielen Trekkern bevorzugt, da sie als einfachste aller Kibo-Trails gilt. Dies entspricht aber keineswegs der Wahrheit. Budget-Veranstalter versuchen, Trekker für Marangu mit der Behauptung zu gewinnen, dies wäre die leichteste Route zum Gipfel. In Wahrheit ist Marangu aufgrund der Unterbringung in Hütten nur einfach für die Veranstalter, da sie nur einen Bruchteil der erforderlichen Ausrüstung benötigen. Auch wenn der Weg zum Kibo-Camp aufgrund der allmählichen Steigung als relativ einfach einzustufen ist, weist Marangu mit nur 42 % erfolgreicher Gipfel-Besteigungen die niedrigste Erfolgsquote von allen Bergrouten auf.
Marangu ist die einzige der Bergrouten, auf der man in festen Hütten übernachten kann. Die Unterbringung erfolgt im Schlafsaal-Stil. Es gibt in Mandara und Kibo jeweils 60 Etagenbetten sowie 120 Etagenbetten in Horombo. Matratzen und Kopfkissen werden zur Verfügung gestellt, die Mitnahme des eigenen Schlafsacks ist trotzdem erforderlich.
Mindestens fünf Tage werden für Marangu benötigt, sechs sind aber besser für eine gelungenere Akklimatisierung.
Marangu ist landschaftlich die am wenigsten reizvollste aller Routen. Sie ist außerdem regelrecht überlaufen, insbesondere weil Auf-und Abstieg auf dem gleichen Weg erfolgen. Ehrlich gesagt fällt uns kein guter Grund ein, warum man Marangu auswählen sollte - es sei denn, man möchte den Kibo während der Regenzeit besteigen, wenn das Schlafen im Zelt auf dem nassen Boden unangenehm werden kann. Ansonsten ist Marangu nicht die beste Wahl. Gästen mit durchschnittlicher körperlicher Kondition empfehlen wir die hochwertigere Rongai-Route.
Kilimajaro-Besteigung auf dem Shira-Trail
Shira ist eine weitere Variation der Machame Route und verläuft nördlich von Lemosho. Die Route wird überwiegend als Evakuierungsweg für verletzte oder kranke Bergsteiger genutzt, die ihr Trekking unterbrochen haben. Wir finden, zwei Tage lang an einer Straße entlang zu laufen ist sicher nicht das, was man sich unter einer schönen Kilimanjaro-Besteigung vorstellt und raten daher von dieser Route ab.